Utricularia

Utricularia – Der Wasserschlauch

 

 

 

Allgemein:

 

Über den Wasserschlauch kann ich nicht sehr viel sagen, da ich kaum welche in Kultur habe.

Aber einiges kann ich schon dazu sagen.

Utricularia ist die am weitesten verbreitete karnivore Gattung auf der Welt. Die Population geht vom nördlichen Polarkreis (bei Grönland) bis runter nach Südafrika und Südamerika. Dann ist sie auf allen (ausgeschlossen Antarktis) zu finden. Sogar in den höheren Gebirgen wie die Himalaja sind sie zu finden. Wie zum Beispiel die U. brachiata. Nur in Wüsten und einsamen Inseln ist Utricularia nicht zu finden. Wobei auf einigen Inseln Utricularia vorhanden ist, zum Beispiel die Galapagos Inseln.

Es gibt 3 größere Kulturbedingungen: aquatisch, terrestrisch und halbaquatisch.

Die Fallen sind raffiniert aufgebaut. An den Wurzeln (terrestrisch) bzw. an der Pflanze (aquatisch) sind kleine Blasen zu sehen. An diesen ist eine Öffnung. In diesen Blasen ist ein Unterdruck. Wenn ein kleines Insekt bzw. ein kleiner Mikroorganismus sich vor die Öffnung bewegt öffnet sich diese. Durch die verschiedenen Druckverhältnisse wird das Insekt oder der Mikroorganismus in die Falle gesaugt. Die Öffnung schließt sich wieder. Dieser Vorgang geht sehr schnell. Danach wird die Beute verdaut.

Einige Arten leben sogar epiphyt.

Andere wiederum leben auf Felsen, was auch in Kultur oft nachgestellt wird, da es sehr schon ausschaut. Dies geht mit der recht einfachen U. sandersonii.

 

 

Aquatisch:

 

Die einfacheren Arten der aquatischen Utricularia sind U. vulgaris, U. gibba und U. australis.

Diese leben im Wasser mit gegebenenfalls Substrat. Dieses setzt sich aus Torf, Ton und Quarzsand zusammen. Dies ist aber nicht bei allen aquatischen nötig. Bei U. gibba und vulgaris ist es zum Beispiel nicht nötig. Viele aquatische Utricularia leben in Deutschland und Europa und sind deshalb auch winterhart. Zu den Winterharten zählen zum Beispiel U. vulgaris, U. bremii, U. minor oder auch U.australis. Die Utricularia gibba ist sehr einfach zu halten. Sie kann tropisch und sogar (nach Eingewöhnung) kalt gehalten werden. Ich halte meine aber lieber in meinem Zimmer. Bei guten Bedingungen, welche bei U.gibba aber fast immer vorhanden sind, wuchert diese sehr stark. Deswegen sollte man keine langsamwachsende Utricularia oder Aldrovanda mit in diesem Gefäß wachsen lassen. Ich habe schon oft gehört, dass eine U. gibba andere Pflanzen überwuchert und somit umbringt. Ein anderes Problem ist die Algenbildung in den aquatischen Becken. Da gibt es einige Methoden, wie man diese Beseitigen kann. Eine Möglichkeit, und auch meine liebste, sind Schnecken. Diese halten das Becken algenfrei und lassen sich auch noch gut anschauen. Dabei sollte man das Becken aber lieber geschlossen halten, da die Schnecken gerne mal auf Wanderschaft gehen. Eine andere Möglichkeit ist die chemische Keule. Davon halte ich nicht sehr viel, da sie recht teuer sind und außerdem nicht allzu gut für die Pflanzen ist. Eine dritte Möglichkeit ist auch noch die manuelle Entfernung der Algen, was aber langwierig und langweilig ist. Das geht mit einem normalen schwamm. Dieser sollte aber vorher ausgewaschen werden, am besten mit Regenwasser. Denn man weis ja nicht, was da alles chemisches drinsteckt.

Die Wasserhöhe sollte in etwa 5cm über dem Boden/Substrat sein, damit die Wurzelbildenden Arten noch an den Boden rankommen.

Die winterharten aquatischen Utricularia bilden Turione, welche sie zur Überwinterung nutzen. Im Frühjahr treiben sie dann wieder aus.

 

 

 

Halbaquatisch:

 

Es gibt nur eine halbaquatische Utricularia Art: Utricularia volubilis.

Diese kann in Substrat, welche im Wasser schwimmt oder auch freischwimmend leben.

Diese Art ist im Handel nur sehr schwer zu bekommen und auch recht schwierig in Kultur.

 

 

 

Terrestrisch:

 

Wohl die meisten Arten der Utricularia sind terrestrisch.

Sie werden im Anstau kultiviert. Die einfachsten Arten sind U. livida und U. sandersonii.

Sie leben am besten in einem Torf-Sand-Perlite Gemisch.

Einige Arten können sogar Knollen bzw. Zwiebeln bilden und darin Wasser speichern, da es an einigen Naturstandorten Trockenzeiten gibt.

Sonst kann man nicht sehr viel allgemeines über die terrestrischen Utricularia sagen, da sie ein sehr weites Spektrum von Kulturbedingungen haben.

 

 

Vermehrung:

 

Utricularia vermehren sich eigentlich von alleine. Man braucht sie nur wachsen zu lassen und dann einfach nur teilen. Meist wachsen sie dann normal weiter.

Eine Vermehrung über Samen ist natürlich auch möglich, aber bei den einfacheren Arten wie U. livida oder U. sandersonii kaum nötig, da sie sehr stark wuchern.

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