Dionaea

Dionaea – die Venusfliegenfalle

 

 

 

Allgemeines:

 

Die Venusfliegenfalle ist eine monotypische Gattung. Der Name der Art ist muscipula, also Dionaea muscipula.

Sie ist wohl die berühmteste und beliebteste Karnivore von allen Karnivoren. Das hat mehrere Gründe. Dadurch, dass ihre Fangorgane aktiv sind, also man richtig beobachten kann wie sie „arbeitet“ wird sie von Kindern und auch Erwachsenen sehr gerne gekauft. Außerdem wird sie in den Medien an stärksten publiziert. Ein weiter Grund ist, dass sie in Baumärkten sehr oft und viel angeboten wird. Sie wurde auch schon von Charles Darwin als „wunderbarste Pflanze der Welt“ begehrt.

Die Dionaea lebt an der Grenze zwischen North und South Carolina. Dort ist der Bestand in den 70ern und 80ern enorm zurückgegangen, da sehr viele „Wildfänge“ nach Europa exportiert wurden. Das wird inzwischen unterbunden und ist durch die optimierte Massenvermehrung auch nicht mehr notwendig. Außerdem werden sie nach den Washingtoner Artenschutzabkommen streng geschützt und Wildfänge werden mit hohen Geldbußen geahndet.

Sie wurde 1768 von J. Ellis schon ziemlich genau in einen Brief an Linné beschrieben.

Der Name Dionaea muscipula hat einen komischen Ursprung. Dionaea kommt von Dione, einer griechischen Liebesgöttin – Aphrodite. Der Name muscipula heißt übersetzt Mäusefalle, wobei Fliegenfalle muscicipula heißen müsste. Woher dieser kleine Namensfehler kommt, ist nicht genau bekannt. Es lässt sich nur vermuten, dass der Namensgeber es nicht so genau mit der Übersetzung genommen hat oder er sich einfach nur verschrieben hat. Ich persönlich find nur ein „ci“ besser, weil die Aussprache etwas vereinfacht wird.

 

 

Aussehen:

 

Die Venusfliegenfalle hat eine Blattrosette. Es gibt 2 Arten der Blätter, die Sommer- und die Winterblätter. Die Sommerblätter sind lang und dünn. Sie ragen relativ steil nach oben in die Luft. Die Winterblätter sind breiter und kürzer als die Sommerblätter und liegen am Boden auf. Die erste Blatthälfte ist meist grün, wobei sich die Falle, also die zweite Blatthälfte, bei guter Sonneneinstrahlung rötlich bis rot ausfärbt. Auf der Falle befinden sich 15-20 sogenannte Zähne. Diese sind dazu, damit das Insekt nicht mehr fliehen kann.

 

 

Blüte:

 

Die Blüte der Venusfliegenfalle ist weis und hat im Regelfall 5 Blütenblätter. Der Pollen ist gelb. Die Blüte hat einen Durchmesser von 2,5cm bis 3cm. Im Normalfall sind an einem Blütenstiel 1-2 Blüten offen, wobei es auch schon mal vorkommt, dass 3 gleichzeitig offen sind. An einem Blütenstiel sind 3-10 Blüten.

 

 

Fangmechanismus:

 

Die Venusfliegenfalle fängt ihre Beute mit einem Fangmechanismus. Auf den Fangarmen sind auf jeder Seite 3 Fühlborsten. Wenn eine Fühlborste berührt wird, schaltet sich die Pflanze auf „Fangbereitschaft“. Wenn danach die selbe oder eine andere Fühlborste innerhalb von 30 Sekunden wieder berührt wird schnappt die Falle zu. Dieses doppelte Berühren ist darauf zurückzuführen, da eine Falle nur 5-6 Mal zuschnappen kann. In Fällen wie Regen werden die Fühlborsten aber auch ab und zu berührt. Deswegen muss sie zweimal berührt werden, was Insekten sehr schnell hinbekommen. Das zuschnappen gelingt ihr durch blitzschnelles Zellwachstum. Dadurch schnappt die Falle mit einer Geschwindigkeit von 17cm/s zu, was ein Entkommen des Insekts kaum möglich macht. Wenn das Insekt dann gefangen ist, muss es sich noch weiterhin bewegen, damit die Falle beginnt, sie zu verdauen. Dies hat sie Natur so gemacht, damit wenn ein Regentropfen oder ein Erdklumpen die Falle doch einmal zum Schließen gebracht hat, diese nicht verdaut werden, was auch gefährlich für die Pflanze wäre. Nach einiger Zeit schließt sich die Falle dann vollständig und das Insekt wird verdaut. Oft kommt es vor, dass nach der Verdauung und dem Öffnen der Falle, der leere Chitinpanzer in der Falle liegen bleibt, da dieser nicht mitverdaut werden kann.

 

 

Kultur:

 

Die Kultur der Venusfliegenfalle ist recht einfach. Die Pflanze hat ein unterirdisches Rhizom, was ein Überleben in vielen Situationen möglich macht.

Im Winter ziehen sie sich ein und bilden kleinere Blätter. So können sie sogar starke Fröste überleben. Wobei man sie vorher an solche Temperaturen gewöhnen sollte.

Sie kann ganzjährig im Anstau bewässert werden. Wobei das Bewässern im Winter etwas weniger getan werden sollte.

Die Überwinterung sollte kühl bei Temperaturen von 0-10°C erfolgen. Eine andere Möglichkeit, die viele zur Überwinterung nutzen ist der Kühlschrank. Dabei werden die Blätter und die Wurzeln abgeschnitten und in Sphagnum Moos getan. Das alles in eine Tüte und dann in den Kühlschrank. Die Vorteile darin liegen, dass es sehr platzsparend ist und dass die Pflanze so an keine Fröste gewöhnt werden muss, da im Kühlschrank ca. 4-5°C herrschen.

 

 

Vermehrung:

 

Die Vermehrung ist bei Dionaea sowie generativ als auch vegetativ möglich.

Generativ ist eine gute Möglichkeit, um viele Pflanzen zu erhalten, die genetisch unterschiedlich sind. Es dauert 3-5 Jahre bis man blühfähige Pflanzen erhält. Es ist eine Streitfrage, ob die Venusfliegenfallensamen eine Stratifikation benötigen. Ich habe auch schon Erfolge mit Pflanzen gehabt, die keine Stratifikation hatten. Nach der Aussaat dauert es 3-4 Jahre, bis man blühfähige Pflanzen erhält.

Dann gibt es noch die vegetative Vermehrung. Dabei gibt es 2 Arten – die Blattstecklinge und die Rhizomteilung. Dabei ist der Nachteil, was man auch als Vorteil sehen kann, dass die Pflanzen genetisch gleich sind. Der Nachteil ist, dass Krankheiten gegebenenfalls übertragen werden können. Ein anderer Nachteil ist, dass die Mutterpflanze geschwächt wird. Der Vorteil ist, dass man genetisch gut geeignete Pflanzen sozusagen noch einmal erhält. Außerdem bekommt man schneller blühfähige Pflanzen. Dies geht, indem man ein Blatt so weit wie möglich unten abbricht, so dass noch etwas weises Rhizom am Blatt zu sehen ist. Dieses Blatt dann zu einem Drittel in das Substrat stecken. Nach einigen Wochen kommen dann kleine Pflänzchen, die dann zu erwachsenen Pflanzen heranwachsen.

Eine andere Möglichkeit ist die Rhizomteilung. Der Vorteil ist, dass man sehr schnell große blühfähige Pflanzen bekommt. Der Nachteil ist, dass man nur sehr wenig neue Pflanzen bekommt und dass man es nur machen kann, wenn sich die Pflanze selbst geteilt hat. Die Rhizomteilung ist recht einfach. Man teilt einfach die einzelnen Rhizome voneinander ab und pflanzt sie wieder in ihr Substrat.

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